Laß es fließen

Sprüche 11:25 Eine großzügige Person wird bereichert, und derjenige der anderen Wasser gibt wird selbst erfrischt.

Unsere Familie ist gerade von einer Safari im Lake Nakuru Park zurückgekehrt. Obwohl fünf Frischwasserflüsse in den Nakuru-See fließen, ist das Wasser giftig. Er hat keinen Abfluss. Wegen zusätzlichem Niederschlag in den letzten paar Jahren, ist der See nun doppelt so groß und hat alles in dessen Ufernähe verschlungen. Die Hauptstraße, die den See umringt befindet ist versunken. Von dieser Strasse aus konnten Besucher des Parks leicht Leoparden entdecken, die sich im Schatten des vornehmen Akazienwaldes ausruhten, der den See umrandet hatte. Dieser idyllische, afrikanische Wald ist jetzt eine gräuliche Kulisse von toten Baumstämmen, die aus dem bitteren Wasser herausragen.

In Anbetracht des Nakuru Sees, kamen mir zwei Gedanken:

Grundsätzlich braucht eine Wassermasse eine Art Ablass, sonst wird sie irgendwann giftig. Wenn das Umfeld des Sees reich an Mineralien oder anderen Stoffen ist, verschärft sich die Situation. Selbst ein Überfluss an guten Dingen, ohne Abfluss, wird giftig. In unserem Leben bezieht sich das speziell auf das Empfangen und Geben materiellen Besitzes. Gott sagte Abraham, daß er gesegnet werden würde um Segen zu werden. Wir empfangen nicht nur um diese Segnungen zu konsumieren, sondern um ein Segen für andere zu sein.

Wenn es keinen Abfluss gibt, wird mehr Ansammlung des Wassers, den giftigen See nicht reinigen; es vermehrt seine Größe und seinen Appetit. Der See ist nicht zufrieden und verwandelt, statt dessen zerstört er noch mehr als zuvor. Man sollte meinen, daß diejenigen, die viel Wohlstand erlangt haben, irgendwann zu dem Schluß kommen „genug ist genug“ und dann anfangen zu geben. Realität ist, daß je mehr wir haben, es desto schwieriger wird zu geben. Bei „Wohltätigkeit“ geht es für viele Wohlhabende nicht um Geben, sondern darum Einfluß und Kontrolle zu gewinnen. Obwohl es schwierig ist sich das vorzustellen, ist Wohltätigkeit zum großen Geschäft geworden. Für viele toxische Existenzen ist Wohltätigkeit nur eine Ausdehnung der Ufer ihres persönlichen Königreiches. Anstelle ein fließender, reinigender Abfluss zu sein, ist sie ist verschlingend und zerstörend.

In der toxischen Kultur 2020, fragen sich viele, „Warum gibt er nicht mehr?“ Oder „Warum kann ich nicht mehr haben?“ Die Weisheit dieser Welt sagt, daß die reiche Person großzügig sein sollte. Gottes Weisheit sagt, daß eine großzügige Person bereichert wird. Im Reiche Christi werden wir herausgefordert die kleinste Segnung an andere fließen zu lassen. Geben ist nicht nur ein Segen für den Empfänger; es bedeutet Schutz für den Gebenden – unsere Herzen frisch und rein zu halten. Derjenige, der anderen Wasser gibt, wird selbst erfrischt. Aus dir heraus werden Ströme lebendigen Wassers fließen! Halte nicht zurück. Lass es nicht zu, daß der Segen toxisch wird. Vertraue Ihm, öffne dein Herz und laß es fließen!