Offenbarung 2:20 „Das habe ich gegen dich: Du duldest die Frau Isebel, die sich Prophetin nennt und … mein Volk verführt.“
Toleranz ist in der Welt zum Maßstab für Barmherzigkeit und Güte geworden. Viele Christen wiegen sich in dem Glauben, dass weltliche Toleranz eine göttliche Einstellung ist. Paulus forderte jedoch die Gläubigen, die diese weltliche „Toleranz“ in die Kirche gebracht hatten, auf, sie stattdessen zur Umkehr zu rufen. In 2. Thessalonicher 3,6 schreibt Paulus: „Wir gebieten euch, Brüder und Schwestern, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, euch von jedem Bruder fernzuhalten, der ein undiszipliniertes Leben führt und nicht nach der Weisung lebt, die er von uns erhalten hat.“ In diesem Brief ging es speziell um träge Gläubige, die sich weigerten, zu arbeiten. Paulus wies die Gemeinde an, sich von solchen Menschen zu distanzieren, sie aber nicht als Feinde zu behandeln, sondern sie zur Umkehr zu ermutigen.
In seinem Brief an die Gemeinde in Korinth war Paulus sogar noch deutlicher: „Jetzt schreibe ich euch ganz klar, dass ihr nicht mit jemandem verkehren sollt, der sich Christ nennt, aber sexuell unzüchtig, habgierig, ein Götzendiener, schimpfend, ein Trunkenbold oder ein Betrüger ist. Esst nicht einmal mit einer solchen Person. Entfernt den bösen Menschen aus eurer Mitte.“ 1. Korinther 5:11&13. Paulus sagt, dass die Entscheidung, in Sünde zu leben, in der Welt geduldet wird, aber in der Kirche nicht geduldet werden kann. Sündigen wir nicht alle? Ja! Aber Paulus beschreibt hier Gläubige, die sich weigern, Buße zu tun und sich zu ändern. Sie machen nicht nur Fehler, sondern sie entscheiden sich dafür, in Sünde und Finsternis zu leben. „Gott sei Dank, ich bin ein christlicher Dieb. Und Gott hilft mir, nicht erwischt zu werden.“ Das klingt verrückt, doch viele Gläubige verbreiten diese absurde Lehre auch in anderen Bereichen des Lebens.
Die Worte Jesu an die Gemeinde in Thyatira sind sogar noch härter: „Das habe ich gegen euch, dass ihr die Frau Isebel duldet, die sich Prophetin nennt und durch ihre Lehre meine Knechte zur Unzucht verführt. Sie ist nicht bereit, Buße zu tun, und deshalb lege ich sie auf ein Bett mit heftiger Krankheit. Ich werde auch alle, die ihr folgen, mit einer tödlichen Krankheit heimsuchen. Ich werde jedem von euch vergelten, was ihr getan habt.“ (Offb 2,20-23) Damit ist klar: In der Kirche ist der Maßstab für die Nachfolge Jesu die Reue, nicht die Toleranz.