Psalm 69:1 Gott hilf mir, denn das Wasser steht mir bis zum Hals.
Viele schreien, „Jetzt reicht’s!“ In den sozialen Medien liest man, wie die Leute den Hals voll haben von Gesichtsmasken, Isolation, Chaos und Ungerechtigkeiten. Wenn ich auf meinen täglichen Spaziergängen Gott anrufe, bitte ich oft um Gnade, um die emotionalen Stürme des Tages zu überstehen. Ich mag Problemlösungen, aber manchmal gibt uns die Schrift bittere Pillen: nicht jedes menschliche Problem wird eine Lösung haben. Christus zu folgen bedeutet auch Ungerechtigkeit zu erleiden, und die Erlösung, die wir ersehnen ist im Moment vielleicht unvollständig und nur in der Ewigkeit vollständig. Oft schreit mein Herz in Zeiten der Krise, „Komm bald Herr Jesus. Erlöse uns von unserer Arroganz, Hass und Spaltung.“ Es ist eine demütigende Erfahrung, dieses Chaos wachsen zu sehen, und über die harschen Ungerechtigkeiten in so vielen Teilen auf der Welt zu lesen, wissend dass wir so wenig tun können nur beten. Obwohl ich Lösungen will, bittet Gott mich oft anzuhalten, den Schmerz ohne Antwort in Sicht zu durchleben, und Gott aus Verzweiflung heraus anzurufen. Psalm 69 hilft mir auf zwei Ebenen: es ist ein verzweifeltes Gebet des König David’s ohne Aussicht auf eine Lösung, und als prophetischer, messianischer Psalm bedeutet es, dass Jesus diese Gefühle auch durchlebte.
Gott hilf mir, das Wasser steht mir bis zum Hals. Ich versinke im Schlamm ohne festen Grund; ich bin in tiefes Wasser geraten und die Strömung überwältigt mich.
Ich bin erschöpft vom Schreien um Hilfe; meine Kehle ist ausgetrocknet und meine Augen sind ausgeweint vom Harren auf Gott.
Diejenigen, die mich ohne Grund hassen sind zahlreicher als die Haare auf meinem Haupt. Diejenigen, die mich zerstören wollen sind in der Überzahl. Was ich nicht geraubt habe soll ich erstatten!
Meine eigenen Brüder behandeln mich wie einen Fremden; sie tun so als ob ich ein Ausländer wäre.
Ich weine und faste, sie beschimpfen mich. Ich kleide mich in Sack und sie machen sich über mich lustig.
Am Stadttor verbreiten sie Klatsch über mich; Betrunkene spotten über mich in ihren Liedern.
Hol mich aus dem Schlamm! Lass mich nicht untergehen! Erlöse mich von denjenigen, die mich hassen, vom tiefen Wasser!
Ich suche Mitgefühl, aber erhalte keines, suche Trost, aber finde keinen.
Ich bin niedergeschlagen und leide; O Gott, schütze und errette mich.
Ich werde Gottes Namen preisen! Ich werde den Herrn erheben, indem ich Ihm danke.
Ja, das wird dem Herrn mehr gefallen als ein Opfer.
Die Unterdrückten werden sehen und jubeln. Mögen diejenigen, die Gott suchen auch ermutigt werden.
(Aus Psalm 69)
Als gebrochene Menschen, suchen wir zuerst Trost wenn wir zu Jesus kommen, und das ist gut so; dennoch ist das Christentum viel tiefer als selbstsüchtige Gebete. Jesus wird uns letztendlich bitten, uns mit Ihm in Seinem Leiden zu verbinden. Auf Erden hat Jesus nicht nur am Kreuz gelitten; Er litt täglich unter übler Nachrede, falschen Zeugnissen, Verrat, Unglauben und Verspottung. Er litt als das Licht, das abgelehnt wurde. Er litt mit den Armen, die unterdrückt wurden. Er trug den Schmerz des Vaters im Gebet und sagte zu uns, „Seid mutig! Ich habe die Welt überwunden.“ Bitte lies und bete diesen Psalm für dich selbst und für andere, die auch das Gefühl haben, dass ihnen das Wasser „bis zum Hals steht“. Trage diese Last nicht alleine, bringe sie zu Gott. Dann bete Ihn an, nicht wegen irdischen Lösungen, sondern weil ER UNSERE ERLÖSUNG ist, jetzt und immer! Amen!